
# 4 Politische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen für Innovation
- Worum geht es?
- #1 App für Ad Hoc Engagement
- #2 Bedarfsorientierte Startups
- #3 Change Agents für die Verwaltung
- #4 E-Government-Plattform für barrierefreie Verwaltung
- #5 Führungskräfte-Schulungen für Transformation
- #6 Gesprächsleitfaden für Transformationsbegleiter:innen
- #7 Innovationsbürgerräte
- #8 Intersektorale Kooperation
- #9 Micro-Credentials
- #10 Narrativ-Baukasten
- #11 Presidential Innovation Fellowship in der Verwaltung
- #12 Qualitätsstandard für Innovationen
- #13 The Bridge Fellowship
- #14 Wirkungsorientierte „Impact First“ Innovationsförderung
Worum geht es?
Innovationen entstehen weder im luftleeren Raum noch sind sie ein rein technologischer Prozess. Vielmehr sind fundierte Innovationen auf stabile politische, gesellschaftliche und rechtliche Rahmenbedingungen angewiesen, die wiederum durch konstruktive Reformen und Initiativen gestaltet und verbessert werden können.
Wer über die Zukunftsfähigkeit einer Volkswirtschaft spricht, muss also auch über den Rahmen sprechen – etwa über Regulierung, Besteuerung, Bildungs- und Arbeitsmarktpolitik und die Rolle des Staates als Innovator, Ermöglicher und seinen Vorbildcharakter. Gerade im Kontext der tiefgreifenden Transformation zu einer nachhaltigen, digitalen und sozialen Wirtschaft wird deutlich: Der Staat setzt nicht nur Leitplanken – er ist auch aktiv an diesem Wandel beteiligt.
Entscheidend ist dabei, dass staatliche Steuerung und gesellschaftliche Offenheit Hand in Hand gehen. Denn Vertrauen, Teilhabe und kulturelle Akzeptanz sind ebenso zentrale Voraussetzungen für Innovationsdynamiken wie Kapital oder Technologie. Das betrifft etwa die Akzeptanz von Infrastrukturprojekten ebenso wie den gesellschaftlichen Rückhalt für neue Formen bürgerschaftlicher Mitbestimmung oder den Aufbau digitaler Verwaltungsdienste. Fehlendes Problembewusstsein, langwierige Genehmigungsverfahren oder übermäßige Regulierungsdichte können Innovationsprozesse ebenso hemmen wie fehlende Fachkräfte, mangelnde Kooperation zwischen Akteuren oder negative Erzählungen des Wandels.
Innovationsfreundliche Rahmenbedingungen eröffnen wiederum neue Chancen für die Transformation: Etwa durch motivierende Narrative, Vertrauensaufbau in der Bevölkerung, Kompetenzgewinnung und -übertragung auf Entscheidungsträger:innen und Führungskräfte in allen Branchen. Damit kann nicht nur wirtschaftlicher Fortschritt, sondern auch sozialer Ausgleich und ökologische Nachhaltigkeit entstehen. Die notwendige Transformation ist daher ein Gemeinschaftsprojekt, das aktiv gestaltet werden muss. Deutschland steht hier vor der Aufgabe, seine wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und politisch-verwaltenden Institutionen in diesem Sinne weiterzuentwickeln.
Dieses Kapitel des Voices-Innovationskatalogs zeigt konkrete politische Instrumente, institutionelle Hebel und gesellschaftliche Initiativen, wie beispielhafte Innovationen in Deutschland gestaltet werden können. So zeigen Formate wie Innovationsbürgerräte oder der „Narrativ-Baukasten“, wie gesellschaftliche Beteiligung, Vertrauen und kommunikative Rahmung gezielt gestärkt werden können. Micro-Credentials tragen zur flexiblen Qualifizierung von Fachkräften bei und ermöglichen lebenslanges Lernen, das sich an den realen Anforderungen des Arbeitsmarkts orientiert. Initiativen wie die „Change Agents für die Verwaltung“ oder das „Presidential Innovation Fellowship“ fördern neue Innovationskulturen innerhalb staatlicher Strukturen und machen die öffentliche Verwaltung zum aktiven Mitgestalter des Wandels. Auch das „Bridge Fellowship“ verbindet Sektoren und bringt unternehmerisches Denken in staatliche und zivilgesellschaftliche Kontexte ein.
Insgesamt verdeutlichen diese Ansätze: Die erfolgreiche ökologische und wirtschaftliche Transformation erfordert nicht nur neue Technologien, sondern vor allem geeignete Rahmenbedingungen, kompetente Akteur:innen und ein gemeinsames Narrativ des Fortschritts.
#1 App für Ad Hoc Engagement
Das Problem
Unkompliziertes ehrenamtliches Engagement: Viele Menschen Unternehmen wollen sich engagieren und vor Ort in der lokalen Gemeinschaft einbringen. Das ist jedoch oft mit aufwendigen Recherche nach entsprechenden Einbringungsmöglichkeiten verbunden. Unterstützungsbedarf und Engagementwille werden daher nicht miteinander verbunden. Gestaltungs- und Vernetzungspotenziale für lokale Gemeinschaft bleiben so ungenutzt.
Die Innovation
Zentrale, übersichtliche Bürger:innen-App für Ad Hoc Engagement
Das Ziel
Das Ziel ist, lokale Gemeinschaften unkompliziert sowie spontan „ins Doing“ zu bekommen und damit zum einen die Menschen vor Ort miteinander zu verbinden und Vereinsamung entgegenzuwirken sowie Projekte vor Ort anzugehen, denen Umsetzende fehlen:
Gibt es ein Beet, das gepflanzt werden soll? Ein Gebäude oder Räumlichkeiten, die angestrichen werden könnten? Menschen, die besucht werden wollen oder Nachhilfe benötigen? Gibt es eine Müllsammelaktion, wo Unterstützung benötigt wird oder eine Suppenküche, bei der man helfen kann?
Die Maßnahmen
Entwicklung einer entsprechenden offiziellen Ehrenamts-App
Gewinnung der Bundesregierung sowie Landesregierungen als Unterstützer/Paten
Professionelle Moderation bzw. Begleitung der Anwendung, um die Qualität und Nutzungszweck zu sichern
Finanzierungskonzept, z. B. mit Werbung oder Sponsoring
Die Anwendungsbereiche
Kommunale Verwaltung und Stadtentwicklung, Zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine, Arbeitswelt und Unternehmenskultur (CSR, Diversity und Inclusion), Politische Bildung und Jugendbeteiligung, Integrations- und Inklusionsarbeit, Soziale Arbeit und Nachbarschaftsprojekte, Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnenkommunikation.
#2 Bedarfsorientierte Startups
von HANNA TREU
Das Problem
Viele Startups scheitern, weil ihre Ideen den realen gesellschaftlichen Bedarf verfehlen. Fehlende Marktnachfrage ist ein Hauptgrund für das Scheitern: Über 40 % der Gründungen entwickeln Lösungen „am Markt vorbei“ oder für nicht ausreichend relevante Probleme. Dies führt zur Fehlallokation wertvoller Ressourcen wie Kapital und Talent, da Gründungsmotivation oft nicht auf validierten Informationen über drängende „Pain Points“ der Bevölkerung basiert.
Die Innovation
Eine digitale Plattform macht gesellschaftliche „Pain Points“ systematisch sichtbar. Datengestützt aggregiert sie Informationen aus öffentlichen Statistiken, Social-Media-Analysen und direktem Bürger:innenfeedback, z. B. durch adaptierte Methoden der Nutzerforschung oder Citizen-Science-Ansätze. Eine Beteiligungsfunktion ermöglicht Bürger:innen, Probleme nicht nur zu melden, sondern aktiv an Definition und Priorisierung mitzuwirken (Co-Kreation). So werden validierte Gründungspotenziale in Schlüsselbereichen wie Pflege, Bildung oder Energie aufgezeigt. Startups können auf dieser fundierten Basis Lösungen mit echtem, innovativem und gesellschaftlichem Mehrwert entwickeln. Die Plattform kann zudem als Frühwarnsystem für neue Herausforderungen dienen.
Das Ziel
Primäres Ziel ist es, mehr gesellschaftliche Probleme effektiver und zielgerichteter zu lösen. Indem Gründungsaktivitäten auf validierte Bedarfe gelenkt werden, steigt die Erfolgsquote insbesondere gemeinwohlorientierter Startups. Dies stärkt eine Innovationskultur mit Fokus auf gesellschaftlichen Mehrwert und mobilisiert ungenutztes Lösungspotenzial. Langfristig kann so das Vertrauen der Bürger in die Problemlösungsfähigkeit der Gesellschaft durch sichtbare Ergebnisse und Partizipation wachsen.
Die Maßnahmen
Aufbau und Bewerbung einer innovativen Plattform: Diese vernetzt Problemfinder:innen (Bürger:innen, NGOs) und Problemlöser:innen (Startups, Forscher:innen). Sie kombiniert datengestützte Problemanalysen mit aktiver Bürger:innenbeteiligung für Co-Kreation und Priorisierung. Intelligentes Matchmaking verbindet Bedarfe mit potenziellen Lösungen. Das Projekt „Plan D“ dient als Inspiration, wird aber durch tiefere Analyse und Vernetzung erweitert. Inklusive Zugänge minimieren den Digital Divide.
Spezifische Förderung gemeinwohlorientierter Startups: Für Gründungen mit nachweislichem gesellschaftlichen Mehrwert (Impact-Messung, GWÖ-Prinzipien) werden passgenaue Förderinstrumente geschaffen. Diese umfassen finanzielle Hilfen, Coaching und Zugang zu Netzwerken, anknüpfend an Programme wie „Nachhaltig wirken“. Die Plattform identifiziert validierte, förderwürdige Projekte und erhöht die Attraktivität solcher Fördermaßnahmen.
Die Anwendungsbereiche
Die Innovation ist branchenübergreifend in allen Bereichen von gesellschaftlicher Relevanz einsetzbar und kann regionale „Pain Points“ aufzeigen, so dass passgenaue, lokale Gründungen fördern, zugeschnitten auf konkrete Bedürfnisse vor Ort.
#3 Change Agents für die Verwaltung
von MANUEL KILIAN
Das Problem
Die Digitalisierung der Verwaltung und öffentlicher Dienstleistungen wird häufig durch fehlendes Know-how, mangelnde Motivation und zu wenig Anreize für Mitarbeiter:innen behindert. Innovationsgeist und Eigeninitiative werden zu selten systematisch gefördert oder anerkannt. Gleichzeitig fehlt es lokalen Change Agents an Rückhalt und Legitimation aus der Politik.
Die Innovation
Digitale Change Maker und Local Change Agents sind Mitarbeiter:innen, die eigenverantwortlich digitale Innovationen vorantreiben. Durch gezielte Rekrutierung, Qualifizierung und Incentivierung werden sie zu Treibern des digitalen Wandels. Politische Führung und kontinuierlicher Dialog sichern Rückhalt und Legitimation für innovative Vorhaben.
Das Ziel
Beschleunigung der Digitalisierung und Modernisierung von Verwaltung und öffentlichen Dienstleistungen.
Die Maßnahmen
Öffentliche Verwaltung und Behörden:
Identifikation und gezielte Förderung digitaler Change Maker
Entwicklung von Weiterbildungs- und Qualifizierungsprogrammen
Einführung von Anreizsystemen (z. B. finanzielle Boni, Status, Sichtbarkeit)
Schaffung von Freiräumen für innovative Projekte
Politik und Führungsebene:
Klare politische Unterstützung und Legitimation für Change Agents
Förderung eines kontinuierlichen Dialogs zwischen politischen Entscheidungsträger:innen und Verwaltung
Entwicklung von Rahmenbedingungen für mehr Autonomie und Innovationsfreiheit
Weiterbildungsanbieter und Hochschulen:
Entwicklung passgenauer Schulungsangebote für digitale Kompetenzen
Zertifizierungsprogramme für Change Maker
Begleitung und Coaching in der Umsetzung von Innovationsprojekten
Verbände:
Sichtbarmachung erfolgreicher Change Maker
Unterstützung bei der Vernetzung und beim Erfahrungsaustausch
Beratung bei der Entwicklung von Innovationskultur
Die Anwendungsbereiche
Digitalisierung öffentlicher Verwaltung, Change Management, Innovationsförderung
#4 E-Government-Plattform für barrierefreie Verwaltung
von MANUEL KILIAN
Das Problem
Die Digitalisierung der Verwaltung ist in Deutschland fragmentiert und wenig nutzerfreundlich. Bürger:innen und Unternehmen müssen sich mit unterschiedlichen Systemen und Zugangshürden auseinandersetzen. Barrierefreiheit wird oft nicht ausreichend berücksichtigt.
Die Innovation
Eine zentrale E-Government-Plattform verknüpft verschiedene Verwaltungsebenen und ermöglicht den sicheren, interoperablen Austausch von Daten und Informationen. Alle digitalen Dienstleistungen werden barrierefrei gestaltet und eine digitale Identität für alle Bürger:innen eingeführt.
Das Ziel
Schaffung einer inklusiven, effizienten und nutzerzentrierten digitalen Verwaltung als zentraler Anlaufstelle für Bürger:innen.
Die Maßnahmen
Bund, Länder, Kommunen:
Entwicklung und Implementierung einer zentralen Plattform
Einführung und Standardisierung digitaler Identitäten
Verpflichtende Berücksichtigung von Barrierefreiheit
Schulungen für Verwaltungsmitarbeiter:innen
IT-Dienstleister und Unternehmen:
Entwicklung interoperabler Schnittstellen
Bereitstellung von Open-Source-Lösungen
Unterstützung bei der Integration bestehender Systeme
Zivilgesellschaft und Behindertenverbände:
Einbindung in die Entwicklung
Beratung zu Barrierefreiheitsstandards
Mitwirkung bei der Evaluation
Die Anwendungsbereiche
Digitale Verwaltung, Bürger:innendienste und Zugang zu öffentlichen Services, Inklusion
#5 Führungskräfte-Schulungen für Transformation
von ISABEL GEBIEN
Das Problem
Kulturelle Öffnung in Organisationen braucht Zeit, klare Kommunikation und Führung, die Vorbild ist. Change Management darf nicht nur als Methode dienen, sondern muss Haltung sein. Während KI immer stärker kognitive Aufgaben übernimmt, kommt es bei guter Führung umso mehr auf zwischenmenschliche Kompetenz, ethische Orientierung und die Fähigkeit an, Sinn zu stiften, Vertrauen zu schaffen und Diversität als Stärke zu nutzen. Viele Mitarbeiter:innen und Führungskräfte sind sich jedoch Einflussfaktoren wir ihrer eigenen Sozialisation sowie kultureller, medialer und gesellschaftlicher Einflüsse, nicht bewusst, die zu unbewussten Vor(ur)teilen führen.
Die Innovation
Führung neu denken: Weiterbildungsprogramme für Entscheidungsträger:innen vermitteln das notwendige systemische Denken. Geschulte Führungskräfte bilden eine aktiv gestaltende, lernende und mutige Rolle im Wandel, die in drängenden Transformationsaufgaben wie Digitalisierung, Klimaschutz oder gesellschaftlichem Zusammenhalt gebraucht werden und als Hebel für Orientierung, Vertrauen und Bewegung wirken. Sie werden durch intersektionale Schulungen befähigt, ihre eigene Sozialisation sowie damit verbundene unbewusste Vorurteile und Privilegien kritisch zu reflektieren und diverse Teams partizipativ anzuleiten.
Das Ziel
Empathische, gerechte und inklusive Führungsstile, die auf Vertrauen, Augenhöhe und dem respektvollen Umgang mit Vielfalt basieren, werden durch die Schulungen gefördert. Dies legt den Grundstein für eine langfristig effektive Zusammenarbeit. Ziel ist eine Arbeitskultur, in der alle Menschen ihr Potenzial entfalten können – unabhängig von Herkunft, Geschlecht, sozialem Status oder körperlichen Voraussetzungen.
Die Maßnahmen
Entwicklung eines zertifizierten Weiterbildungsprogramms
Modulbasierte Schulungen (siehe Micro-Credentials): Unconscious Bias, Macht und Privilegien, partizipative Entscheidungsprozesse, Change Management, Impact Leadership
Integration in bestehende Personalentwicklungs- und Diversity-Strategien
Peer-Coaching-Formate und Supervision zur Integration in den Führungsalltag
Verbindlichkeit und Ressourcen in Organisationen schaffen
Pilotprojekte in Kommunen und Organisationen mit begleitender Wirkungsevaluation
Entwicklung von Impact-Messverfahren zur langfristigen Verankerung der Lerninhalte
Kooperation mit Hochschulen und Forschungsprojekten zur Weiterentwicklung auf wissenschaftlicher Basis sowie mit Expert:innen
Train-the-Trainer-Programme zur Skalierung des Ansatzes
Etablierung einer digitalen Lernplattform
Role Models sichtbar machen
Die Anwendungsbereiche
Führungskräfte und ihre Teams sowie Personalabteilungen und -verantwortliche aus allen Sektoren und Organisationen.
#6 Gesprächsleitfaden für Transformationsbegleiter:innen
von HANNA TREU
Das Problem
Im öffentlichen Sektor wird Veränderung oft nicht ganzheitlich gedacht. Es gibt verschiedene Ansätze in unterschiedlichen Bereichen oder in einzelnen Teams. Somit fehlt oft eine Verzahnung von Neuerungen und ein bereichsübergreifender roter Faden: Was soll bzw. muss verändert werden? Was ist das Ziel?
Die Innovation
Der Gesprächsleitfaden dient als praxisnahes Arbeitsmittel, das „Change Agents“ (siehe Change Agents für die Verwaltung) begleitet und befähigt, um z.B. mit Kolleg:innen konstruktiv über Wandel zu sprechen und zum Einsatz neuer Methoden oder Tools zu ermutigen. Dazu vermittelt der Leitfaden kommunikative Methoden und Narrative, um Kolleg:innen in den Wandel einzubeziehen, Widerstände zu verstehen und Veränderung motivierend anzustoßen.
Das Ziel
Hemmungen und Hürden von Teammitgliedern und Kolleg:innen bei der Implementierung von neuen Anwendungen erkennen und begleiten. Individuelle Change Agents befähigen sowie Klarheit und Einheitlichkeit zu Prozessen und Zielen gewinnen.
Die Maßnahmen
Entwicklung und Pilotierung des Handbuchs in enger Zusammenarbeit mit Verwaltungsakteur:innen
Integration von Good Practices, Visualisierungen und Gesprächsszenarien
Verbreitung über Fortbildungsstellen, interne Netzwerke, Zentralabteilungen und digitale Plattformen (z.B. Intranets der Verwaltungen)
Ergänzendes und einführendes Angebot von Schulungen oder Lernmodulen für die Nutzung und Anwendung des Handbuchs
Die Anwendungsbereiche
Mitarbeiter:innen der Verwaltung auf Bundes, Länder und Kommunalebene, Transformationsbegleitung
#7 Innovationsbürgerräte
von JONATHAN BARTH
Das Problem
Das Vertrauen der Bürger:innen in staatliche Institutionen schwindet spürbar. Diese Vertrauenslücke mindert nicht nur die Handlungskraft des Staates, sondern führt auch zu einem politischen „Eiertanz“, bei dem Rahmenbedingungen sprunghaft verändert werden. Für Unternehmen bedeutet das geringe Investitionssicherheit.
Grund für das verminderte Vertrauen ist auch die fehlende Adressierung von Zielkonflikten zwischen sozialen Bedürfnissen und wirtschaftspolitischen Zielen. Innovation hat stets eine soziale Dimension. Ohne eine breite, langfristige Unterstützung der Bevölkerung lassen sich weder ein positives Innovationsklima noch verlässliche rechtliche Rahmenbedingungen schaffen.
Die Innovation
Statt Maßnahmen ausschließlich nach den gewohnten Prozessen zu entwickeln, ruft die Bundesregierung Innovationsbürgerräte ein. Dort erarbeitet ein ausgeloster repräsentativer Querschnitt der Gesellschaft oder gezielt betroffene Akteure konkrete Vorschläge, wie die sozialen Folgen von Innovation abgefedert werden können.
Der Fokus liegt ausdrücklich nicht auf der Frage, ob Innovation vorangetrieben werden sollten – das ist gesetzt. Entscheidend ist das Wie:
Welche realistischen Begleitmaßnahmen erleichtern den Strukturwandel?
Wie können unvermeidliche Zumutungen aktiv gemildert werden?
Dabei werden Zumutungen und Sorgen von Bürger:innen nicht kleingeredet, sondern proaktiv benannt und besprochen. So entstehen tragfähige Kompromisse, die Betroffene einbeziehen, Konflikte entschärfen und Tempo in den Transformationsprozessen sichern.
Das Ziel
Deutschland schafft ein gesellschaftliches Klima, das Innovationen bejaht und begleitet – und damit stabile, verlässliche politische Rahmenbedingungen ermöglicht. Wer mitgestalten darf, vertraut den getroffenen Entscheidungen eher und verschafft Innovationspolitik die nötige Legitimation (siehe Kapitel „Resilienz“: Trend- und Wissenskooperation mit Zivilgesellschaft).
Die Maßnahmen
Sozialer Innovationsatlas: Kartierung der sozialen Auswirkungen geplanter Innovationen; Identifikation besonders betroffener Gruppen und Hotspots
Repräsentative Priorisierung für eine klare Rangfolge der Handlungsfelder
Klares Erwartungsmanagement: Nicht jede Empfehlung kann übernommen werden – aber jede wird ernsthaft geprüft
Frühe Einbindung der umsetzenden Organe
Durchführung der Innovationsbürgerräte
- Zusammensetzung: geloster Querschnitt oder Betroffene, Entscheidungsträger:innen und unabhängige fachliche Expert:innen
- Auftrag: Konkrete Empfehlungen erarbeiten
- Professionelle Moderation
Validierung und Gesetzgebung: Breite Befragungen überprüfen die Akzeptanz der Empfehlungen. Bundesregierung oder EU-Organe leiten Gesetzentwürfe ab
Die Anwendungsbereiche
Überall, wo Innovationen implementiert werden können, u. a. beim Strukturwandel in Industrieregionen, der Klimapolitik und Energiewende oder Stadtentwicklung, Digitalisierung etc.
#8 Intersektorale Kooperation
von MANUEL KILIAN
Das Problem
Innovationen und gesellschaftlicher Fortschritt werden häufig durch Sektorengrenzen und fehlende Kooperation zwischen Regierung, Verwaltung, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft behindert. Der Austausch von Wissen, Ressourcen und Best Practices ist oft unzureichend.
Die Innovation
Intersektorale Kooperationen schaffen Netzwerke für regelmäßigen Austausch, gemeinsame Projekte und gezielte Förderung. Sie ermöglichen, Expertise, Ressourcen und Erfahrungen sektorenübergreifend zu bündeln und Innovationsprojekte effizienter und wirksamer umzusetzen – auch auf internationaler Ebene.
Das Ziel
Förderung von Innovation und gesellschaftlichem Fortschritt durch sektorübergreifende Zusammenarbeit.
Die Maßnahmen
Regierung und Verwaltung:
Initiierung und Moderation intersektoraler Netzwerke
Bereitstellung von Ressourcen und Fachwissen
Förderung gezielter Projekte und Maßnahmen
Unternehmen und Wirtschaftsverbände:
Beteiligung an Kooperationen und gemeinsamen Innovationsprojekten
Bereitstellung von Expertise und Infrastruktur
Förderung von Austauschformaten mit anderen Sektoren
Forschungseinrichtungen und Hochschulen:
Wissenschaftliche Begleitung und Evaluation von Kooperationen
Entwicklung neuer Methoden und Modelle für sektorübergreifende Zusammenarbeit
Unterstützung bei der Entwicklung gemeinsamer Standards
Zivilgesellschaft und NGOs:
Einbringung gesellschaftlicher Perspektiven und Bedarfe
Beteiligung an der Entwicklung und Umsetzung von Projekten
Sensibilisierung für die Bedeutung sektorübergreifender Innovation
Die Anwendungsbereiche
Sektorübergreifende Innovation, Netzwerkbildung, Public-Private-Partnerships
#9 Micro-Credentials
Das Problem
Das deutsche Bildungssystem ist stark auf lineare Bildungswege ausgerichtet und bietet wenig Durchlässigkeit zwischen Ausbildung, Studium und Weiterbildung. Individuelle Entwicklungspfade und flexible Qualifikationen werden gesellschaftlich und institutionell bislang kaum anerkannt. Besonders für kleine und mittelständische Unternehmen (KMU) fehlen praxisnahe, niedrigschwellige Weiterbildungsformate, die sich in den Arbeitsalltag integrieren lassen.
Die Innovation
Micro-Credentials sind zertifizierte, modulare Qualifikationen, die spezifische Fähigkeiten oder Kenntnisse in einem bestimmten Bereich nachweisen. Sie bestehen aus kurzen, flexiblen Lerneinheiten und können individuell belegt und anerkannt werden. Die Anerkennung von Micro-Credentials erleichtert den Übergang zwischen Ausbildung und Studium, erhöht die Durchlässigkeit im Bildungssystem und steigert die Attraktivität von Weiterbildung.
Das Ziel
Flexibilisierung und Modernisierung des Bildungssystems durch anerkannte, modulare Qualifikationen sowie Förderung der Durchlässigkeit im Bildungssystem.
Die Maßnahmen
Bildungspolitik und Gesetzgeber:
Schaffung eines rechtlichen Rahmens für die Anerkennung von Micro-Credentials
Integration von Micro-Credentials in bestehende Qualifikationsrahmen
Förderung von Pilotprojekten und Modellversuchen
Hochschulen und Weiterbildungsträger:
Entwicklung und Angebot modularer, zertifizierter Lernformate
Anerkennung von Micro-Credentials für Studiengänge und Abschlüsse
Kooperation mit Unternehmen zur praxisnahen Ausgestaltung
Unternehmen und KMU:
Integration von Micro-Credentials in betrieblicher Weiterbildung
Förderung der Teilnahme von Mitarbeiter:innen an Micro-Learning-Angeboten
Anerkennung von Teilqualifikationen im Karriereweg
Zivilgesellschaft und Verbände:
Sensibilisierung für die Vorteile modularer Bildungswege
Beratung und Unterstützung bei der Auswahl passender Micro-Credentials
Mitwirkung an der Entwicklung von Qualitätsstandards
Die Anwendungsbereiche
Re- und Upskilling: Flexible Weiterbildung, Lebenslanges Lernen, Vereinheitlichung von Qualifikationsnachweisen
#10 Narrativ-Baukasten
von ISABEL GEBIEN
Das Problem
Menschen haben gelernt, dass es immer jemanden gibt, der eine Lösung für sie findet. Selten zieht man in Erwägung, selbst Lösungen zu finden. Es fehlt zunehmend die Erinnerung, dass Zusammenleben und gesundes Miteinander nur funktionieren, wenn wir unsere Eigenverantwortung erkennen und unseren Teil dazu beitragen, dass wir so leben können, wie wir es wünschen.
Die Innovation
Die Entwicklung modularer „Narrativ-Baukästen“ hilft Kommunen, Verwaltungen oder zivilgesellschaftlichen Organisationen, lokale Zukunftsvisionen wirksam, vielfältig und konkret zu erzählen. Enthalten sind Story-Vorlagen, Beispiele, Kommunikationsformate sowie Trainings für lokale Erzähler:innen (z. B. Bürgermeister:innen, Lehrer:innen, Engagierte), die für spezifische Themen, Zielgruppen und kulturelle Kontexte angepasst sind. Der Baukasten ist als „Miteinander 1x1“ zu verstehen, der zeigt, wie ein zukunftsfähiges Leben nach demokratischen Werten und auf Augenhöhe umzusetzen ist und sich an klaren ethischen Leitlinien orientiert.
Das Ziel
Eine Gesellschaft, die Potenziale bei Menschen freisetzt und damit effizienter wird: Weniger Missverständnisse und mehr Zufriedenheit, weniger strukturelle Ungleichheiten und mehr Chancen für alle führen zu Fortschritt und Innovation, mehr Zusammenarbeit und einer gesünderen Arbeitskultur.
Die Maßnahmen
Entwicklung eines digitalen und analogen Narrativ-Baukastens mit anpassbaren Modulen (mehrsprachig und barrierefrei)
Trainingsprogramme für Multiplikator:innen: Bias-Trainings, Perspektivwechsel, Privilegien-Check, grundsätzliche Sensibilisierungs- und Aufklärungsarbeit
Erzähler:innen-Schulungen für lokale Führungskräfte, Ehrenamtliche und Pädagog:innen
Ko-Kreationsworkshops: Bürger:innen als Zielgruppe gestalten Narrative aktiv mit
Integration in bestehende Kommunikationskanäle von Kommunen und Organisationen
Erarbeitung eines „Miteinander 1x1“: leicht verständliche Prinzipien für respektvolles Zusammenleben und demokratische Beteiligung
Pilotprojekte in ausgewählten Kommunen zur Erprobung und Weiterentwicklung
Kooperation mit Design-und Kommunikationsagenturen kann helfen, Professionalität und Wirkung sicherzustellen
Wissenschaftliche Begleitung zur Evaluation der Wirkung auf Kommunikation, Teilhabe und Vertrauen
Die Anwendungsbereiche
Kommunale Verwaltung und Stadtentwicklung, Bildungseinrichtungen (Schulen, Volkshochschulen), Zivilgesellschaftliche Initiativen und Vereine, Arbeitswelt und Unternehmenskultur (CSR, Diversity und Inclusion), Politische Bildung und Jugendbeteiligung, Integrations- und Inklusionsarbeit, Soziale Arbeit und Nachbarschaftsprojekte, Öffentlichkeitsarbeit und Kampagnenkommunikation
#11 Presidential Innovation Fellowship in der Verwaltung
Das Problem
Die deutsche Verwaltung hat ein akutes Digitalisierungsproblem. Technologie hat alle Lebensbereiche durchdrungen und damit Wirtschaft und Gesellschaft in Kommunikation, Arbeitsweisen und Geschäftsmodellen tiefgreifend verändert. Im öffentlichen Sektor sind die Strukturen, Prozesse und Angebote noch auf eine analoge Welt ausgerichtet. Die daraus resultierende mangelhafte Leistungsfähigkeit der Verwaltung führt zu einem Vertrauensverlust der Bürger:innen in die Handlungsfähigkeit des Staats und letztendlich der Demokratie selbst.
Die Innovation
In der Bundesverwaltung wird unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten ein Presidential Innovation Fellowship etabliert. Das Fellowship bringt die klügsten Köpfe der deutschen Technologiewirtschaft mit dem tiefen Sektorwissen der Staatssekretäre:innen der Bundesverwaltung zusammen, um die wichtigsten technologischen Herausforderungen unserer Zeit strategisch anzugehen.
Das Ziel
Stärkung der digitalen Kompetenz der Bundesregierung
Verbesserte Weichenstellung für die politisch wichtigsten Programme der Bundesregierung
Signal an die Öffentlichkeit, dass die Regierung progressiv, innovativ und handlungsfähig ist
Stärkung des Vertrauens in die Handlungs- und Leistungsfähigkeit des Staats und demokratische Institutionen
Die Maßnahmen
Top-Managementpersonal großer Wirtschaftsunternehmen, Professor:innen sowie Gründer:innen arbeiten in einem Programm des Bundeskanzleramts, in enger Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Digitalisierung und Staatsmodernisierung, um die Durchlässigkeit der Verwaltung zu erhöhen und Ideen aus der Gesellschaft in die Lösungsfindung einzubinden.
Fellows sind für zwölf Monate interne Berater:innen in Bundesministerien. Dort sind sie organisatorisch direkt Staatssekretär:innen zugeordnet. Sie arbeiten jeweils an einem Großvorhaben (bspw. digitale Identität, Registermodernisierung). Der erste Jahrgang sollte auf 5 Personen beschränkt sein, um das Format bestmöglich in der Praxis zu testen.
Die Anwendungsbereiche
Oberste Bundesbehörden der Bundesverwaltung
#12 Qualitätsstandard für Innovationen
Das Problem
Innovationen werden häufig nach uneinheitlichen Kriterien bewertet. Es fehlt ein klarer, gesellschaftlich akzeptierter Qualitätsstandard, der den gesellschaftlichen Nutzen von Innovationen vergleichbar macht und Orientierung für Förderentscheidungen bietet.
Die Innovation
Ein klarer Qualitätsstandard für Innovationen bewertet deren gesellschaftlichen Nutzen anhand definierter Kriterien. Ein unabhängiges Forschungsinstitut oder ein Ethikrat könnten die Bewertung übernehmen und so für Transparenz und Vergleichbarkeit sorgen.
Das Ziel
Etablierung eines objektiven, gesellschaftlich akzeptierten Qualitätsstandards für Innovationen.
Die Maßnahmen
Politik und Förderinstitutionen:
Verknüpfung von Fördermitteln mit Qualitätsstandards
Entwicklung gesetzlicher Rahmenbedingungen
Unterstützung bei der Implementierung in Unternehmen
Unternehmen und Verbände:
Anwendung der Qualitätsstandards bei Innovationsprojekten
Einbindung in die Entwicklung der Kriterien
Kommunikation der Ergebnisse an Stakeholder
Die Anwendungsbereiche
Innovationsbewertung, Fördermittelvergabe, Strategische Resilienz, Normierung
#13 The Bridge Fellowship
von ANNA WASIAK
Das Problem
Deutschland steht vor der Herausforderung, sein Geschäftsmodell grundlegend zu erneuern. Klimakrise, Digitalisierung, Fachkräftemangel, gesellschaftliche Polarisierung, globaler Wettbewerbsdruck und geopolitische Umwälzungen bringen einen vielschichtigen Veränderungsdruck mit sich. „What brought us here won’t get us there“: ein tiefgreifendes Umdenken auf individueller wie kollektiver Ebene ist erforderlich. Dies gilt auch für das unternehmerische Mindset hinsichtlich der gesellschaftlichen Rolle der Wirtschaft.
Die Innovation
Die Komplexität der Aufgabe braucht Menschen, die aktiv Verbindung schaffen: zwischen dem Bestehenden und dem, was entstehen kann. Dabei ist das Neue in vielen Bereichen noch unklar und gesellschaftlich wie kulturell nicht ausverhandelt. Das Fellowship stärkt Transformationsakteur:innen in Unternehmen, die den Wandel hin zu einer zukunftsfähigen Wirtschaft aktiv mitgestalten wollen. Es richtet sich an Menschen mitten im System, die durch die Arbeit in ihrem Unternehmen etwas verändern wollen, aber noch nicht genau wissen, wie. Eine erste Kohorte wird in einem 3-monatigen Programm im Rahmen einer ressortübergreifenden Kompetenzinitiative der Bundesregierung initiiert und gefördert. „Work on what’s in your reach“ – genau hier setzt das Fellowship an. Das Fellowship bietet keine schnellen Lösungen, sondern Räume zum Innehalten, Reflektieren und Neuausrichten. Räume, in denen Brückenbauer:innen ihre eigene Rolle im Wandel entdecken, ihre Selbstwirksamkeit stärken und konkrete Handlungsspielräume im Alltag sichtbar machen – insbesondere in ihrem unternehmerischen Handlungsfeld.
Das Ziel
Das Fellowship macht gesellschaftlichen Wandel im beruflichen Alltag anschlussfähig. Der Fokus liegt dabei auf der Verbindung von persönlicher Entwicklung und systemischer Wirkung: die Fellows lernen und unterstützen einander dabei, in die Selbstwirksamkeit und gesellschaftliche Verantwortung zu finden. Was zählt, ist der Wille, Wirtschaft nicht länger nur als Ort der Leistung, sondern als Ort der gesellschaftlichen Gestaltung zu begreifen.
Die Maßnahmen
Pilotformat, inkl. anschlussfähigen Werkzeugen für die Anwendung im (Arbeits-)Alltag, mit Raum für Reflexion und gemeinsames Lernen
Peer Coaching zu konkreten Herausforderungen aus der Arbeitsrealität im eigenen Unternehmen/Branche
Entwicklung von transferierbaren Maßnahmen, die die Fellows im eigenen Unternehmen/Branche umsetzen
Fokus liegt auf nachhaltigem Aufbau von Arbeitsbeziehungen zwischen Bridge-Fellows, inkl. gegenseitiger Beratung und Unterstützung beim Vorantreiben des Wandels im eigenen Unternehmen/Branche
Ein besonderer Fokus liegt auf der Rolle von Personen aus der Wirtschaft, die innerhalb ihrer Organisation systemisch wirksam werden wollen
Die Anwendungsbereiche
Unternehmen (KMU, Konzerne, Startups), Wirtschaftsverbände, Social Businesses
#14 Wirkungsorientierte „Impact First“ Innovationsförderung
von HANNA TREU
Das Problem
Gemeinwohl-Projekte und Gründungen haben oft Finanzierungsprobleme, da traditionelle Förderungen oftmals primär auf Technologie oder Profit zielen. Es fehlt eine Brücke zwischen dem Ruf nach gesellschaftlicher Wirkung („Impact“) und den Fördermechanismen.
Die Innovation
Finanzielle und ideelle Förderung von Projekten, bei denen nicht primär die technologische Neuerung, sondern die messbare gesellschaftliche Wirkung im Mittelpunkt steht – z. B. im Klimaschutz, in der Bildungsgerechtigkeit oder sozialen Teilhabe. Nach dem Prinzip „Impact First“ werden Innovationsvorhaben analysiert und gefördert, die konkrete Probleme lösen und positive Veränderungen im Alltag von Menschen erzielen.
Das Ziel
Mehr Förderungen von Projekten und Gründungen ermöglichen, die dem Gemeinwohl dienen, die aber momentan aufgrund von fehlender Finanzierung nicht begonnen werden. Steigerung der Problemlösungskapazität, Förderung sozialer Innovationen und Erhöhung der gesellschaftlichen Rendite. Zusätzlich kann ein Beitrag zu den SDGs geleistet werden.
Eine „Impact First“-Agenda kann Deutschlands Innovationskraft nachhaltig stärken, indem sie ökonomische Dynamik mit sozialem Fortschritt und ökologischer Verantwortung verbindet.
Die Maßnahmen
Definition von „Impact fürs Gemeinwohl“
Auflegung von Förderprogrammen und Startup-Förderung für diesen Bereich.
Best Practices Beispiele aus aller Welt sollten identifiziert und eine Übertragbarkeit für den deutschen Raum geprüft werden.
Die Anwendungsbereiche
Alle Bereiche, in denen die Gesellschaft vor Problemen steht