Einleitung und Vorwort
Deutschland steht vor der dringenden Aufgabe, seine Wettbewerbsfähigkeit zu stärken und die Transformation hin zu Nachhaltigkeit erfolgreich zu gestalten. Dafür braucht es eine ambitionierte Reformagenda und eine Zukunftsvision, die Mut macht und Menschen mitnimmt, trotz struktureller Herausforderungen wie Bürokratie, steigender Energiepreise oder rückläufigem Erwerbspersonenpotenzial.
Die Verbesserung der Durchlässigkeit ist eine Herausforderung im innovativen Gründungsökosystem zu dessen Lösung diese Online-Studie Lösungsvorschläge anbietet. Hemmnisse, wie fehlende Investitionen in Infrastruktur, zunehmende Salonfähigkeit migrationskritischer Haltungen und die lauter werdende Hinterfragung sicher geglaubter Werte wie Vielfalt, Gerechtigkeit und Teilhabe oder die mangelnde Anerkennung der Klimagerechtigkeit hemmen die Gründungsfreude.
Krisen beflügeln Innovationen - wenn die Rahmenbedingungen stimmen. Um mehr Dynamik im Wettbewerb der Ideen zu sehen, ist der Gründer:innengeist aller gesellschaftlichen Akteure gefragt. Der Fokus dieser Online-Studie liegt auf dem Hebel Diversität – denn die verschiedenen Perspektiven, Erfahrungen und Herangehensweisen pluraler Gründer:innen fördern Kreativität, Problemlösungspotenziale und Innovation und leisten damit einen Beitrag zur sozial-ökonomischen Integration und Nachhaltigkeit Deutschlands. Die Vision: Jede:r gründungswillige Mensch soll hier gute Gründungsbedingungen vorfinden. Erfahrungen und Erkenntnisse aus vier Jahren Projektarbeit legen die Grundlage für die Handlungsempfehlungen der Online Studie Vielfalt gründet – Hebel und Hürden im Gründungsgeschehen.
Dies sind unsere fünf Ziele
2. Menschen mit Migrationsbezug wird das Gründen in Deutschland erleichtert.
3. Die soziale Herkunft bleibt kein Gründungshemmnis.
4. Junge Menschen werden zum Gründen ermutigt.
5. Wirkungsorientiertes Gründen wird zentrales Motiv.
Wir wünschen viel Inspiration bei der Lektüre und laden ein sich am Call to Action zu beteiligen.
Daniela Schwarzer: Für ein zukunftsfähiges Gründungsland ist Vielfalt der Innovationsmotor
Unsere Gesellschaft ist von einer großen Vielfalt geprägt – in Biografien, Erfahrungen, Perspektiven. Diese Vielfalt bietet enorme Chancen. Sie kann auch unser Gründungsökosystem kreativer, innovativer und zukunftsfähiger machen. Doch damit dieses Potenzial wirken kann, müssen wir bestehende Strukturen hinterfragen und neu denken. Es braucht den Mut zur Veränderung – hin zu einem Gründungsökosystem, das die gesellschaftliche Realität widerspiegelt, Menschen zur Gründung ermutigt und sich konsequent an Wirkung und nachhaltigem Fortschritt orientiert.
Die Bertelsmann Stiftung setzt sich mit der Online Studie Vielfalt gründet – Hebel und Hürden im Gründungsgeschehen für ein Gründungssystem ein, das faire Chancen für alle schafft – unabhängig von Geschlecht, Herkunft, Alter oder sozialem Hintergrund. Dabei geht es nicht um Sonderwege, sondern um gleiche Ausgangsbedingungen: Jede Person, die gründen möchte, soll dies unter vergleichbaren Rahmenbedingungen tun können.
Was uns dabei besonders macht: Die Bertelsmann Stiftung ist die zentrale Akteurin in Deutschland, die sich systematisch mit den vielfältigen Dimensionen von Chancen und strukturellen Hemmnissen im Gründungskontext auseinandersetzt. Wir betrachten Gender, Migrationsbezug, soziale Herkunft, Alter und weitere Einflussfaktoren nicht isoliert, sondern im Zusammenspiel. Dabei suchen wir gezielt nach dem Verbindenden – nach Schnittstellen, an denen gemeinsame Lösungen möglich sind. Unser Ansatz bringt unterschiedliche Akteur:innen zusammen und fördert gemeinschaftliches Handeln über Sektorengrenzen hinweg.
Unsere Forschung zeigt klar: Diversität ist kein Nice-to-have, sondern ein zentraler Innovationsfaktor. Unterschiedliche Perspektiven eröffnen neue Märkte, bringen resilientere Geschäftsmodelle hervor und beschleunigen den Wandel hin zu mehr Nachhaltigkeit und gesellschaftlicher Teilhabe. Gerade im Bereich des Impact Entrepreneurship liegt enormes Transformationspotenzial – wenn wir die entsprechenden Rahmenbedingungen schaffen.
Diese Agenda ist das Ergebnis intensiver Analysen, zahlreicher Impulse aus der Praxis und langjähriger Projektarbeit. Sie formuliert konkrete Handlungsempfehlungen für Entscheider:innen im Gründungsökosystem, um dieses inklusiver zu gestalten. Dabei richtet sie sich an alle, die Verantwortung tragen – als Investierende, als Fördernde, als Vorbilder, als Rahmengebende.
Ich lade Sie herzlich ein, diesen Impuls aufzunehmen, weiterzudenken und mitzugestalten. Damit wir ein attraktives Gründungsland werden. Denn nur gemeinsam schaffen wir ein Gründungsumfeld, das Vielfalt nicht nur zulässt, sondern als Stärke begreift – und so den gesellschaftlichen Zusammenhalt stärkt.
Ihre
Prof. Dr. Daniela Schwarzer
Vorstandsmitglied der Bertelsmann Stiftung

Ansprechpartner:innen
Julia Scheerer
Senior Project Manager | Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft
Telefon: +49 5241 81-81509
E-Mail: julia.scheerer@bertelsmann-stiftung.de
Dr. Jennifer Eschweiler
Project Manager | Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft
Telefon: +49 5241 81-81852
E-Mail: jennifer.eschweiler@bertelsmann-stiftung.de
Cornelia Rittmeyer (Impact)
Senior Project Manager | Nachhaltige Soziale Marktwirtschaft
Telefon: +49 5241 81-81465
E-Mail: cornelia.rittmeyer@bertelsmann-stiftung.de
Ivo Andrade (Junges Gründen)
Project Manager | Bildung und Next Generation
Telefon: +49 5241 81-81248
E-Mail: ivo.andrade@bertelsmann-stiftung.de
Dr. Tobias Bürger (Junges Gründen)
Senior Project Manager | Bildung und Next Generation
+49 5241 81-81832
E-Mail: tobias.buerger@bertelsmann-stiftung.de