Handlungsempfehlungen auf einen Blick
Menschen, die im Gründungssystem unterrepräsentiert sind – etwa Frauen, Personen mit Migrationserfahrung oder soziale Aufsteiger:innen – stoßen oft auf strukturelle Hürden. Es geht nicht darum, dass sich diese Menschen ändern müssen, sondern darum, das Gründungssystem für die Menschen zugänglicher zu gestalten.
Vielfältige Vorbilder sichtbar machen
Vorbilder beeinflussen, wer sich eine Gründung zutraut. Es braucht sowohl sichtbare, medienpräsente Gründer:innen als auch reale Kontakte im Alltag, die inspirieren, zum Nachahmen motivieren. Entscheidende Akteur:innen im Gründungsökosystem – etwa Speaker eines Panels, Finanzierende oder Beratende – sollten gezielt Diversität fördern, um neue Rollenbilder zu etablieren. Die Verantwortung für die Veränderung des gesellschaftlichen Bildes von Gründer:innen liegt bei allen, die im Gründungsökosystem Entscheidungen treffen. Gezielte Reflexion und eine klare Strategie zur Förderung von Vielfalt sind hilfreich.
Eigene Räume schaffen und bestehende Netzwerke öffnen
Menschen, die nicht dem klassischen Gründungsbild entsprechen, benötigen sichere Räume, in denen sie sich ausprobieren und entwickeln können. Gleichzeitig müssen bestehende Netzwerke offener und durchlässiger werden. Beide Formen von Begegnungsräumen profitieren enorm von festen Kümmernden mit Vernetzungskompetenz. Zudem braucht es bessere Informationen darüber, welche Vernetzungsangebote für wen und in welcher Phase hilfreich sind und Menschen, die persönlich für Fragen und Antworten vertrauensvoll zur Verfügung stehen.
Vielfalt in der Finanzierung aufbauen
Förderentscheidungen fallen auch aufgrund subjektiver Kriterien. Menschen investieren in Personen, mit denen sie sich identifizieren. Deshalb ist mehr Diversität in Finanzierungs- und Entscheidungspositionen nötig. Spezifische Förderinstrumente für unterrepräsentierte Gruppen sollten im Volumen skaliert und in der Öffentlichkeit stärker verbreitet werden. Auch Wissen über Gründungsfinanzierung muss allgemein zugänglicher gemacht werden.
Breiten Zugang zu Gründungswissen fördern
Gründungswissen und -kompetenzen – sowohl über rechtliche und betriebswirtschaftliche Grundlagen als auch über weiche Faktoren wie Gründungskultur – muss deutlich niedrigschwelliger verfügbar sein. Das gilt besonders für Informationen zu sozialen und wirkungsorientierten Gründungen (Impact Entrepreneurship), die bisher oft zu wenig bekannt sind.
Ein inklusives Gründungsökosystem stärken
Damit Inklusive und Impact-Gründungen ihr Potenzial entfalten können, braucht es stärkere Netzwerke, mehr und vielfältigere Finanzierungsmöglichkeiten sowie eine bessere Sichtbarkeit erfolgreicher, diverser Gründer:innen. Eine nachvollziehbare Wirkungsmessung und inspirierende Narrative können hier entscheidend sein. Ein IMPACT EXIST für bisher unterrepräsentierte Gründungen wäre ein möglicher Schritt.