Ergebnisse zugespitzt
Immer weniger deutsche Unternehmen sind innovativ
Der Anteil innovativer Unternehmen in Deutschland ist innerhalb der letzten drei Jahre deutlich gesunken. Nur noch jedes fünfte deutsche Unternehmen kann heute als besonders innovativ bezeichnet werden. 2019 galt dies noch für jeden vierten Betrieb. Dagegen ist allein in den zurückliegenden drei Jahren der Anteil der Unternehmen, die nicht aktiv nach Neuerungen suchen, von 27 auf 38 Prozent gewachsen.
Auch auf gesamtwirtschaftlicher Ebene lässt sich ein Rückgang der Innovationstätigkeit beobachten. So liegt der innovative Output – also die Gesamtheit aller erfolgreich umgesetzten Produkt-, Prozess-, Organisations- oder Marketinginnovationen aller Unternehmen – 2022 um 15 Prozent unter dem Niveau von 2019.
Corona verschärft das Ungleichgewicht zwischen den Milieus
Mehr als ein Viertel aller Unternehmen hat geplante Innovationsaktivitäten während der Corona-Pandemie verschoben oder ganz abgesagt. Die Corona-Pandemie hat die innovationsfernen Unternehmen dabei noch risikoscheuer und weniger innovativ werden lassen. 42 Prozent der Unternehmen in den Milieus, die ohnehin ein eher zurückhaltendes Innovationsprofil hatten, haben ihre Innovationsaktivitäten während der Pandemie verschoben oder ganz abgesagt. Bei den beiden innovationsstärksten Milieus waren es nur zehn Prozent.
Wirtschaftlicher Erfolg und Innovationsprofil hängen eng zusammen
Wirtschaftlicher Erfolg und die Beschäftigungsdynamik hängen eng mit dem Innovationsprofil der Unternehmen zusammen. So liegt die Nettoumsatzrendite bei den innovationsstärksten Milieus um 27 Prozent über dem Durchschnitt aller Unternehmen. Und selbst in den zum Teil bereits durch Corona geprägten Jahren zwischen 2018 und 2021 verzeichneten die innovationsstärksten Unternehmen im Schnitt einen doppelt so hohen Beschäftigtenzuwachs wie der Durchschnitt aller Unternehmen.
Innovative Unternehmen treiben Nachhaltigkeitstransformation besonders stark
Die Unternehmen der innovationsstärksten Milieus leisten zudem deutlich mehr für die Nachhaltigkeitstransformation. Rund 80 Prozent aller Technologieführer und Disruptiven Innovatoren setzen Prozess- und Produktinnovationen mit dem Ziel höherer Nachhaltigkeit um. 62 Prozent der Betriebe aus diesen beiden Milieus versuchen sich auch bewusst an Geschäftsmodellinnovationen. Nur 16 Prozent der eher innovationsfernen Milieus befassen sich mit Geschäftsmodellinnovationen, um die Transformation aktiv anzugehen.
Vernetzung und Kooperation sind Schlüssel
Starke Wertschöpfungsnetzwerke, exzellente Forschung und leistungsfähige Infrastrukturen sind zentrale Faktoren, wenn es darum geht, Innovationsfähigkeit wieder zu stärken. Insbesondere die Kooperationen zwischen Unternehmen, Start-ups sowie Forschung und Wissenschaft helfen dabei, die immer weiter steigende Komplexität zu beherrschen.
Technologieführer und Disruptive Innovatoren sind deutlich intensiver mit Lieferanten, Kunden, anderen Unternehmen und der Wissenschaft vernetzt als andere Unternehmen. Sie innovieren eingebettet im Verbund und suchen sich die jeweils geeigneten Partner.
Besonders groß ist der Unterschied bei der Zusammenarbeit mit der Wissenschaft. Während die beiden hochinnovativen Milieus ähnlich intensiv mit der Wissenschaft und Lieferanten zusammenarbeiten, bestehen bei den innovationsschwachen Unternehmen so gut wie keine Verbindungen zur Wissenschaft.